Der Wurm ist drin, der Wurm ist drin!

 

Seit Voronezh 2.0 ist bei unserer Reise so ein bisschen der Wurm drin.
An dem Tag, an dem wir die Stadt verlassen wollten, hat es schon den ganzen Vormittag geregnet. Dennoch haben wir uns dann gegen 12 Uhr endlich mal fertig gemacht, in der Hoffnung, dass der Regen nachlassen werde. Allerdings war das erst gegen 13:30 Uhr der Fall, also sind wir losgefahren – es hat aber eh immer wieder zu regnen begonnen, und recht kühl war es auch.

 

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vielleicht ist es doch besser, auf der Straße zu fahren…

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Schon beim Reinfahren in die Stadt ist uns der schlechte Zustand der Straßen aufgefallen, da war es aber aufgrund der Hitze staubtrocken. Jetzt beim Rausfahren fielen uns die Straßenunebenheiten noch mehr auf, denn diese waren prall mit Wasser gefüllt. 😀 Einerseits mussten wir also aufpassen, dass wir nicht in zuviele zu tiefe Lacken fahren, andererseits wollten wir auch nicht ständig von oben bis unten von den vorbeifahrenden Autos vollgespritzt werden. War superlustig! Auf der Autobahn (oder so) war dann extremer Stau und teilweise wussten wir gar nicht, wo wir fahren sollten, weil einfach kein Platz war. Leider war es Samstag und scheinbar wollten einige Russen mit dem Auto nach Süden nach Sotschi in den Urlaub düsen…

Da also das Vorankommen schwierig war und der Himmel unglückverheißend aussah, haben wir uns kurzerhand ein Zimmer in einem Motel neben der Straße genommen. Lustigerweise hat es aber danach nicht mehr geregnet, später ist sogar noch die Sonne rausgekommen, pfff. Die Räder mussten wir übrigens bei einem mehr oder weniger bewachten Parkplatz abgeben, der mehr von Hunden als von Menschen bewacht wurde. 😀 Die Räder waren aber tatsächlich auch am nächsten Tag noch da!
Also ging es weiter, dieses Mal glücklicherweise sogar teilweise bei Sonnenschein – und unsere 3.000 km haben wir auch an diesem Tag geschafft – juhuuu! 🙂 Da jedoch auch an diesem Abend der Himmel extrem dunkel gefärbt war, haben wir uns auch in Anna ein Zimmer genommen, nachdem wir schick beim Imbissstand „Russki Appetit“ gespeist haben.

 

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Das Wetter am nächsten Tag war mal wieder durchwachsen: Zwar war es relativ warm, aber es hat immer wieder zwischendurch geregnet, zumindest zweimal davon so stark, dass wir wirklich waschelnass waren. Und obwohl wir wussten, dass wir etwa 120 km bis Borisogleb fahren sollten, um wieder ein Zimmer zu finden, sind wir erst um 11 Uhr aufgebrochen… Der Gegenwind gab auch sein Bestes, um uns noch zusätzlich aufzuhalten, wir kamen also nur recht langsam voran. Die Perfektion für diesen zähen Radltag ereignete sich dann jedoch gegen 18 Uhr nach etwa 94 km Fahrt – unser erster Patschen, bei Stefan’s Rad, und das natürlich beim Hinterreifen. Super… 🙁
Also Gepäck mal abgenommen, Radl umgedreht und Reifen raus. Dann wollten wir mal schnell den Schlauch wechseln, da wir ja eh drei Reserveschläuche seit Österreich mit uns herumführen. Tja, wenn die Ventile auch durch die Felge gepasst hätten, wär das schon fein gewesen. Haben sie aber nicht, alle drei nicht. Die Schläuche haben wir geschenkt bekommen und in unserer Unfähigkeit und Unwissenheit haben wir einfach mal angenommen, dass die eh passen, ohne es zu überprüfen. Hahaha, naja, war nicht so intelligent.
Da wir allerdings das Loch zuerst nicht finden konnten, haben wir alles wieder zusammengebaut und gehofft, dass wir das an einer besseren Stelle nochmals überprüfen können. Bis dahin hat Stefan einfach alle 2 km den Reifen nachgepumpt.

 

der Übeltäter

der Übeltäter

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der Checker

der Checker

 

Als wir im nächsten Ort einen Unterschlupf gefunden haben, konnten wir das Loch in einer wunderhübschen Regenlacke finden und flicken. Und weiter ging’s, nur noch etwa 20 km lagen vor uns. Dann hat es aber sehr sehr stark zu regnen begonnen, es wurde schon finster, und ein wahnsinns Gewitter ist aufgezogen. Das Gute daran war, dass wir sehr flott gefahren sind. 😀 Allerdings war uns bei dem Gewitter über unseren Köpfen nicht ganz wohl… Doch plötzlich, etwa 14 km vor Borisogleb haben wir neben der Straße ein Cafe inklusive Hotel gefunden und das natürlich als Zeichen des Himmels angesehen. Ein Gast dort hat uns zwickernd 6 Rubel zugesteckt, muss auch ein gutes Omen gewesen sein. 😉

Waschelnass und fröstelnd haben wir herumdiskutiert um ein warmes Zimmerchen zu bekommen und duschen zu können. Das Abendessen war auch gut uns günstig – so waren wir doch etwas mit dem restlichen Tag versöhnt.



2 Antworten zu “Der Wurm ist drin, der Wurm ist drin!”

  1. mrs glover sagt:

    ich schicke ganz viel positive energie für die weitere fahrt

  2. Claus sagt:

    Ist das Öl in der Lacke oder…

    Hoffe, der Schlauch hält!

    lg

    Claus

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