Willkommen im freundlichen Kasachstan!

 

Auch zum kasachischen Grenzposten wollte noch ein Hügel als Hürde genommen werden und schon standen wir schwitzend vor dem Kasachen. Die Einreise war kein Problem, auch wenn das Ausfüllen der Migrationskarte nicht so leicht war… Und schon hieß es von ein paar Seiten:  „Welcome to Kazakhstan!“

In unserer Angst, dass wir nicht bald an kasachisches Geld kommen und sowieso nicht mehr genügend Rubel hätten, haben wir in einer der letzten Städe in Russland ziemlich viele Rubel abgehoben. Glückerweise konnten wir die gleich nach der Grenze auf kasachische Tenge wechseln, unglückerweise wurden wir dabei ordentlich über’s Ohr gehauen und um etwa 40 EUR erleichtert. Naja, selbst schuld natürlich…wie immer waren wir bestens vorbereitet. 😀

 

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Die ersten Tenge haben wir dann gleich beim erstbesten Cafe angebracht und unser Frühstück eingenommen. Danach konnte es Richtung Uralsk weitergehen. Heiß war es und die Straße war am Anfang etwas „unruhig“. Und dann in der Mittaghitze abermals: Alexandra’s Hinterreifen war wieder platt, super… Also nochmals geflickt, ordentlich geschwitzt und weiter ging’s. Mit der Zeit wurde die Straße besser, auch wenn es recht hügelig war. Später bei einer Tankstelle haben wir uns dann ein paar leckere Kraut-Hot-Dogs reingezogen, ein Angestellter dort hat uns ein Eis geschenkt und alle wollten ein Foto. Überhaupt konnten wir bereits an unserem ersten Tag in Kasachstan feststellen, dass dessen Volk größtenteils ein ausgesprochen freundliches ist und die Leute überhaupt kein Problem damit haben, auf einen zuzugehen. Als wir einmal eine kurze Pause gemacht haben, blieb sogar jemand stehen, um zu fragen, ob wir ein Problem hätten und ob wir Hilfe bräuchten. Wow!

 

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Dann gegen 18:30 Uhr hatten wir es geschafft: Wir waren in Uralsk! Dort kamen wir mit einem Security von einem Geschäft ins Gespräch und dieser nette Mann namens Valeri hat uns dann mit seinem Handy unsere Gastgeber in Uralsk anrufen lassen. Dazwischen hat er auch ein bisschen mit ihnen telefoniert, lustig. 😀 Eine seiner ersten Fragen an uns war: „What do you think of Putin?“ (Was haltet ihr von Putin?) Da haben wir erst einmal geschluckt – man weiß ja nie so recht, was man dazu sagen soll. Also hieß es für uns: „We don’t really have an opinion about Putin, you know, Austria is neutral.“ (Wir haben nicht wirklich eine Meinung zu Putin, Österreich ist ja neutral.) Und dann hat Valeri uns erklärt, wie gut Putin ist und wie böse die EU und wir haben ihm einfach schweigend zugehört.

 

mit unserem Freund Valeri

mit unserem Freund Valeri

 

Viktor und Yana kamen dann mit einem kleinen Lieferwagen, unsere Räder wurden mitsamt unseren Taschen verstaut und auf ging es zu ihrem etwas abseits liegenden Domizil. Dort war es wirklich wunderschön: Ein Sommerfrische-Häuschen mit wunderbarem Garten, wie ein Paradies! Wir haben gleich ganz vergessen, dass wir ja mit den Rädern hierher gefahren sind! In der Sommerküche mit Gartenlaube gab es dann Snacks, Drinks und nette Gespräche mit Viktor, seiner Frau Jelena und seiner Schwiegermutter Valentina, die Englisch-Lehrerin war und die Rolle von Google Translate übernahm. Denn tatsächlich lag unser Besuch besonders Viktor am Herzen, der in uns verwandte Seelen erkannte. Vor etwa 10 Jahren ist er nämlich auf Langlaufschiern eta 500 km durch den Ural gesprintet und hat dort viel Hilfe von den Menschen erfahren. Das wollte er nun an uns weitergeben.

 

im Auto waren 5 Personen und zwei Fahrräder

im Auto waren 5 Personen und zwei Fahrräder

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Zwar war unsere direkte Konversation mit Viktor etwas beschränkt, aber mit dem Herzen verstanden wir uns recht gut. Vielfach wurde auf unsere Bekanntschaft angestoßen, an diesem Abend fand Viktor den Vodka noch „very good“! 😀
Und dann hat er auf einmal ein Radtrikot vom Team Astana gezückt und es Alexandra geschenkt! Genialerweiße passt es farblich sehr gut zu ihrem sonstigen Outfit. 😉 Die Hose, die Stefan bekommen hätte (Größe M), war ihm leider etwas zu klein, daher konnte er sie nicht annehmen.

Nach einem wundervollen Abend und einer angenehmen Nacht im Gästehaus durften wir frische (und die besten) Blini aus Viktor’s Cafe essen. Danach hat er sich mit uns aufgemacht, um uns in Kasachstan zu registrieren, was leider innerhalb der ersten fünf Kalendertage geschehen muss. Und Viktor hat tatsächlich alles auf sich genommen und mit einer Engelsgeduld alles für uns ausgefüllt, mit den Beamten gesprochen und alles geklärt. Unsere Dankbarkeit war nicht in Worte zu fassen!

 

kleiner Spaziergang zum Ural

kleiner Spaziergang zum Ural

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Beim Heimweg hielt Viktor noch, um ein paar Melonen zu kaufen, welche er uns gleich für einen Snack aufgeschnitten hat.
Am späten Nachmittag haben wir uns dann verabschiedet und von der Oma noch ein paar Sackerl voll Gemüse bekommen. Viktor hat darauf bestanden, uns aus der Stadt rauszubringen und so querten wir den Ural (und somit die Grenze zwischen Europa und Asien) in seinem Auto. Nach noch ein paar Abschiedsfotos und Umarmungen standen wir dann plötzlich wieder allein in diesem uns noch so fremden Land.

 

Meloooonen

Meloooonen

der verrückte Hund, der uns ständig ins Wadel beißen wollte

der verrückte Hund, der uns ständig ins Wadel beißen wollte

mit Viktor und Valentina

mit Viktor und Valentina

auf nach Aktobe!

auf nach Aktobe!

 



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